Sonntag 11.10.2015 ORTACA

Mit dem Tierheim in Ortaca, das von Türkan Dagdelen aufgebaut wurde, stehen wir schon lange in Kontakt. Türkan leistet unvorstellbares. Auf dem riesigen Gelände mitten im Wald lebt Türkan Dagdelen und etwa 800 Hunde und Katzen, die alle kastriert sind und medizinisch versorgt werden. Türkan erhält Unterstützung von der Stadt, die auch drei Helfer bezahlt. Auch von unterschiedlichen Tierschützern erhält sie Unterstützung. Natürlich braucht man für 800 Tiere jede Menge Futter. An VEHIST wendet sich Türkan mit einer Bitte um Unterstützung nur dann, wenn sie auf andere Art und Weise nicht genügend zusammen bekommt. Daher wird sie nicht regelmäßig beliefert.

Herr Sönmez berichtet, dass bei seinem Besuch die Helfer mit Baumfällarbeiten beschäftig waren. Nachdem eine alte Kiefer umgestürzt war und ein Tiergehege beschädigt hatte, wurden die nicht ganz standfesten Bäume nun vorsorglich gefällt. Herr Sönmez hat viele Bilder auch von dort mitgebracht. Die Fotos belegen, dass sich Türkan Dagdelen vorbildlich um die Tiere kümmert: Nicht nur mit Futter, auch mit Zuwendung und guter Unterbringung. Alles ist sauber, die Tiere haben trockene und geschützte Liegeflächen.


Samstag, 10.10.2015 MORDOGAN

Mordogan ist ein kleines Städtchen (etwa 6000 Einwohner), das etwa 20 km südlich von Karaburun am Meer liegt. Herr Sönmez besuchte die eine junge Tierschützerin (Aylin) in der Stadtverwaltung, die sich die Arbeit von Sule Baylan in Karaburun zum Vorbild genommen hat. Auch in Mordogan gibt es mittlerweile ein kleines Tierheim am Stadtrand. Bei der Behandlung der Tiere hilft die Veterinärin aus Karaburun. Es steht zu hoffen, dass es den Straßentieren in Mordogan bald so gut gehen, wird wie in Karaburun.


Freitag, 9.10.2015 KARABURUN

Die Tierschutzarbeit in Karaburun wird vor allem von einer Tierschützerin, Sule Baylan (Vertreterin von Haytap) geleistet. Sie hat es erreicht, dass in Karaburun fast alle Straßenhunde kastriert sind. Leider kann dies von der Katzenpopulation noch nicht behauptet werden. Nach der Kastration werden die Tiere wieder am Ort wo sie eingefangen wurden ausgesetzt und dort in den Straßen gefüttert.

Sule hat sich dafür eingesetzt, dass es jetzt außerhalb der Stadt, aber gut erreichbar, ein kleines Tierheim gibt. Die Stadt bezahlt auch eine Veterinärin, die die Tiere im Tierheim versorgt. Das Tierheim von Karaburun ist recht klein. Herr Sönmez berichtet, dass bei seinem Besuch dort nur etwa 10 Tiere waren. Das Tierasyl in Karaburun ist nur für Tiere bestimmt, die nicht wieder freigelassen werden dürfen, weil sie krank sind oder auffälliges Verhalten haben.

Sule ist jeden Tag im Tierheim, wo sie die Tiere füttert und die Gehege reinigt. Hierbei wird sie auch von Mitgliedern des örtlichen Tierschutzvereins unterstützt.


Donnerstag, 8.10.2015 URLA

Urla ist ein malerisch gelegenes kleines Küstenstädtchen rund eine Autostunde nordwestlich von Izmir entfernt. Die Straße der Künstler ist die Keimzelle der Aktivitäten rund um den Tierschutz. Wir wurden sehr herzlich von der dort sehr aktiven Tierschutzinitiative Urla Hayvan Haklari Hareketi („Tierrechtsbewegung Urla“) begrüßt.

Die Tierschützer haben kein eigenes Tierasyl. Sie kümmern sich um die vielen Straßentiere und arbeiten eng mit einem örtlichen Veterinär zur Kastration der Tiere zusammen. Sie organisieren kleinere Aktionen, verkaufen von Künstlern gestaltete Alltagsgegenstände, um mit dem Verkauf diese Objekte die Tierschutzarbeit zu finanzieren. Ein weiteres Ziel der Initiative ist, das örtliche Tierheim zu überwachen und die Tiere dort zu versorgen. Und das ist sehr nötig!

Das Tierheim verdient nicht diese Bezeichnung. Es war ein grausamer Ort und mir fehlen die Worte, die Zustände zu beschreiben. Ich frage mich ständig, wie viel schlimmer wäre die Situation, wenn es die Tierschützer nicht gebe, die 2 mal in der Woche dort einige Stunden verbringen und die Tiere versorgen und die Gehege säubern und trockene Liegeplätze mit Paletten organisieren würden. Trotz der engagierten Diskussion mit den beiden Veterinären des Heims war mein Eindruck, dass wegen der touristischen Bedeutung Urlas die Stadtverwaltung beschlossen hat, ein Tierheim zu eröffnen und nicht, weil sie ernsthaft Tierschutzarbeit leisten will. Wenn die Veterinäre tatsächlich sich um den Tierschutz bemühen wollten, dann würden sie die elementarsten Dinge in Ordnung bringen und sich mehr um das Wohl der Tiere kümmern.  Das Tierheim liegt mitten im Nirgendwo in den Bergen. Schwer zugänglich und nur Ortskundige können sie finden. Im Tierheim arbeiten 3 Pfleger, die offensichtlich ihren Aufgaben nicht nachkommen und 2 Veterinäre, die entweder überfordert oder unfähig sind. Die Tiere waren hungrig und lebten im Dreck. Die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal. Wie im Bild zu sehen ist, gab es keine Liegeplätze, keine Decken – nur ein wenig Einstreu (damit der Urin aufgesogen wird und der Kot nicht auf dem Boden klebt). Die Tiere hatten kein Wasser (vermutlich damit sie nicht zu oft urinieren) und kein Futter.
Es gibt keinen sauberen Behandlungsraum, keinen Kühlschrank für die Medikamente (weil keine Stromversorgung) und keinen Müllbereich, um die Abfälle und das Kot der Tiere zu isolieren. Wenn die Gehege überhaupt gereinigt werden, dann verbleibt der Unrat in der Umgebung der Gehege. Einige Tiere waren isoliert, angeblich weil sie ansteckend krank waren. Auch in deren Gehege war weder Wasser noch Futter noch eine Liegedecke oder ein sauberer Platz zum Ruhen vorhanden. Die freilaufenden Hunde wühlen in dem Dreck und stecken sich vermutlich an. Viele Jungtiere waren krank, hatten Parasiten und waren sehr mager. Die Tiere werden überwiegend mit Lebensmittelresten und Brot der umliegenden Kasernen gefüttert („was für unsere Helden gut ist, ist ja wohl auch ausreichend für die Tiere“, sagte ein mit allen Weisheiten gesegneter Pfleger). Die Initiative sorgt dafür, dass das städtisch zur Verfügung gestellte Hundefutter nicht nur gehortet wird sondern auch an die Tiere verfüttert wird.  Die Tierschützer in Urla nehmen bei ihren Besuchen kranke Tiere mit und lassen sie dann von dem örtlich niedergelassenen Veterinär auf eigene Kosten behandeln. So haben sie manch einem Hund das Leben gerettet, der mit Sicherheit in dem Tierheim wegen Untätigkeit oder falscher Behandlung gestorben wäre. Hier im Bild sind die Tiere an Staupe erkrankt. Trotz der Ansteckungsgefahr laufen sie im Rudel mit und leiden unglaublich. Die Tierschützer kümmern sich nicht nur um die zahlreichen Straßentiere sondern kämpfen so auch gegen die Ignoranz und die Macht einer Behörde.

Dienstag, 6.10,2015 CANDARLI/Dikili

Außerhalb der Stadt auf einer ehemaligen Mülldeponie - angrenzend zu einem Waldstück - befindet sich das Tiergehege der Tierschützer in Candarli, die sich Candarli Garipler nennen („Die Bedauernswerten von Candarli“) Die Nutzung des Geländes wurde den Tierschützern gestattet, als die tierfreundliche Stadtverwaltung von Candarli noch eigenständig war. Nun gehört die Gemeinde zur Stadt Dikili. Die dortige Verwaltung ist allein schon wegen der Entfernung von rund 20 km nicht an dem Tierheim interessiert.

Die Verwaltung entsendet immerhin einen Mitarbeiter, der bei der Tierpflege helfen soll und liefert mehr oder weniger regelmäßig 100 Brotlaibe statt Hundefutter. Inzwischen haben die Tierschützer eine Strom- und Wasser-versorgung aus eigenen Kräften heraus organisiert. Das Areal ist ausreichend groß und bietet viele beschattete Liegeplätze. Es gibt ausreichende Hütten und für kranke Tiere auch Einzelkäfige. Auf dem Bild sind Herr und Frau Soygüzel Dogan und der Helfer Murat beim Abdichten des Quarantänezwingers zu sehen. Das Tierasyl ist sauber, die Tiere sind lebhaft und bis auf einen Hund offensichtlich alle gesund.

Die gesamte Familie Soygüzel Dogan hat sich dem Tierschutz verschrieben. Aufopferungsvoll werden die 350 Hunde täglich mehre Stunden gepflegt und versorgt. Die Familie kümmert sich weiterhin um rund 57 Katzen. Die Zaunanlage des Geheges benötigte dringend eine Reparatur, um die Tiere zu schützen. So entschieden wir uns, einen Maschendrahtzaun als Meterware für die Initiative zu kaufen, da sie ihre finanziellen Grenzen überschritten hatten. Alle Kosten für Impfungen, Medikamente, Kastrationen, Behandlung von inneren und äußeren Parasiten finanzieren die Tierschützer aus ihren privaten Mitteln. Sie kaufen von Metzgereien Fleischreste, um daraus Brühe zu kochen und Nudeln und Brot einzuweichen.

Ohne unsere Futterspenden bekämen die armen Tiere nichts außer Brot und gelegentlich Brühe zu essen. Weitere Spenden bekommen sie nicht. Stattdessen unterstellen die Bürger von Candarli, die Tierschützer würden sich an den Tieren bereichern. Sie seien zu dem untätig  und sollten sich gefälligst auch um die übrigen Tiere auf der Straße kümmern. Die Gemeinde liegt direkt am Meer und es ist eine schöne Urlaubsregion. Die überwiegend türkischen Gäste im Ort fühlten sich durch die Anwesenheit der Streuner sehr belästigt. Dementsprechend sind die Betreiber der Restaurants und Pensionen keine besondere Hilfe. Es ist ungeheuerlich, wenn die am meisten Engagierten auch noch haltlosen Diffamierungen ausgesetzt sind.

Im Übrigen haben Herr Sönmez und ich eine 8-9 Monate alte und einige Tage zuvor in Güzelyali kastrierte Straßen- Hündin den Tierschützern in Candarli anvertraut, damit Ida, so heißt die kleine Fellnase in der Box, für die Ausreise nach Deutschland vorbereitet wird.

Ida, die ich im Zusammenhang mit Güzelyali bereits vorgestellt habe, ist auf dem Bild noch ganz traurig und ängstlich, was mit ihr passiert. Ihre erste Impfung hat sie bereits erhalten und kommt inzwischen mit dem Ortswechsel zurecht. Wie ich weiter oben über die Zustände in Güzelyali berichtete, hatten wir die Sorge, dass Ida den Winter in Güzelyali nicht überlebt. So schien es das Beste zu sein, für sie eine liebe Familie in Deutschland zu suchen. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Tierschützern in Candarli ganz herzlich für ihre Hilfe bedanken. Sie waren sofort bereit, Ida die nächsten 2-3 Monate zu versorgen und sich um die hohen bürokratischen Formalitäten zu kümmern.

Dem einen zu helfen und viele andere hundert schöne Tiere dem eigenen Schicksal zu überlassen, ist schwer zu ertragen. Ein Tier nach Deutschland zu holen ist mit so hohen Kosten verbunden, dass es stets eine Gewissensentscheidung ist, ob die geschätzten rund 600 Eure nicht besser in Futter, Kastrations-programm und Medizin gesteckt werden sollte. In diesem Fall entschieden mein Mann und ich, dass wir die traurige und schüchterne Ida in Sicherheit wissen möchten und werden die Kosten für den Transfer aus unseren Mitteln tragen.Herr Celal Soygüzel (Mitte) ist der Hauptakteuer in Candarli. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz für die bedauernswerten Seelen auf den Straßen würden sie verhungern. Die Tierschützer holen auch trächtige Weibchen ins Tierasyl, um den Start ins Leben für die Jungtiere so sicher wie möglich zu gestalten.


Montag, 5.10.2015 GÜZELYALI

Die Haus und Hof Katze in der Siedlung (auf dem Bürgersteig), in der wir die ersten Tage wohnten, sollte keine weiteren Kitten bekommen. Sie hatte bereits vor drei Monaten vier Jungen geboren und sollte zur Kastration vor unserer Abreise eingefangen werden. Ich hatte sie fügsamer einschätzt und habe die Gelegenheit beim Füttern der Katze genutzt, weil sie sich von mir streicheln ließ. Die Kleine hat sich aber heftig gewehrt und mich mehrfach gebissen. Letztendlich musste sie einsehen, dass ich sie nicht loslasse. Nun ist sie kastriert. Schade, dass ihr Töchterchen zu jung ist und nicht kastriert werden konnte. Meine Verletzungen sind nach einer  längeren Antibiotikabehandlung ausgeheilt. Die  Nebenwirkungen der prophylaktischen Tollwutimpfung sind nicht angenehm, aber die Gewissheit, weiteres Katzenelend verhindert zu haben, machen sie erträglich.

Güzelyali, ca 20 km südlich von Canakkale entfernt, ist ein kleines Dorf an der Küste. In den Sommermonaten leben viele wohlhabende Türken der umliegenden großen Städte, die ihren Sommersitz dort haben. Wie überall in der Türkei leben auch dort viele Tiere auf der Straße. Auch die Hunde, die vermeintlich einen Besitzer haben, dürfen das schöne Ferienheim- Grundstück nicht betreten und werden eher schlecht auf der Straße mit Essensresten aus der Küche versorgt. In der zum Teil mehrere Wochen andauernder Abwesenheit des Besitzers sind die Tiere sich selbst überlassen. Im Winter ist der Ort für mehrere Monate nahezu menschenleer. Die Bürger gehen mit den Tieren dann grausam um. Die Tiere, die aus Hunger in der Nähe der Wohnhäuser auf Futtersuche sind, werden im freundlichsten Fall mit Steinen beworfen und verjagt, im schlimmsten Fall erschlagen oder sie werden als Zielscheibe für Jagdübungen genutzt. Daher mussten wir für die kleine Ida (Bild rechts) eine Lösung finden. So schön die Landschaft ist – aber Türkei ist kein gutes Land für Tiere.

Sonntag, 4.10.2015 CANAKKALE

Zum Tag des Tierschutzes haben die Tierschützer in Canakkale ein buntes Programm  in der Hafen-Promenade mit weiteren Umweltaktivisten organisiert. Neben Angeboten für Kinder mit Malen,

Gedichte aufsagen zum Thema Tiere und einer kleinen Ausstellung haben die Tierschützer eine Kundgebung mit dem Verlesen der Tierrechte veranstaltet. Die Übersetzung der gesprochenen Texte wird als Anlage beigefügt. Obwohl die Promenade voller Menschen war, haben leider  wenige an der Aktion Anteil genommen.

Dennoch war ich von den Beiträgen der Grundschülerinnen und -schüler sehr beeindruckt. Mit Hingabe haben sie gemalt und wunderbare Verse über ihre Lieblingstiere aufgesagt. Tierliebe und Empathie beginnt eben mit jungen Jahren.

Darüber hinaus gab es die Möglichkeit, das städtisch geführte Tierheim zu besichtigen. Ein städtischer Bus brachte rund 10 interessierte Menschen zu dem weit außerhalb der Stadt liegenden Tierheim. Die Führung des Tierheims ist direkt dem Bürgermeisterbüro angesiedelt und die recht engagiert wirkende Mitarbeiterin des Bürgermeisters kümmere sich persönlich um die Geschäfte des Tierheims. Soweit ich sehen konnte, lebten im Tierheim rund 30 Tiere, die alle gut gepflegt aussahen. Alles wirkte sauber. Die Einrichtung machte einen guten Eindruck.

Drei Tierpfleger kümmern sich um die Tiere. Bei der großen Anzahl der Straßentiere war ich über die geringe Anzahl der Hunde im Tierheim erstaunt. Als Erklärung wurde mitgeteilt, dass die Tiere nach einer Versorgung und Kastration erneut freigelassen würden. Gerüchte behaupten, dass die Tiere nach einer Weile (wenn sich kein Besitzer meldet, oder die Tiere nicht vermittelt werden können) getötet würden. Für Außenstehende ist das alles nicht zu durchschauen. Fakt ist, dass ich kaum ältere, kranke oder behinderte Tiere im Tierheim gesehen habe. Hauptsächlich viele junge und süße Welpen…

Zum Abschluss präsentierte die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung recht stolz einen Friedhof für Haustiere. Das Areal gehöre der Stadt. Jeder Bürger Canakkales könne ohne Formalitäten sein Haustier dort bestatten.

Auf meine Irritation, dass dieser krasse unterschied zwischen der Situation der Straßentiere und diesem „Chi-Chi-Friedhof“ entgegnete sie, dass sei schließlich ein Spiegel der gesellschaftlichen Realität, die sie zur Kenntnis nehme. Es lebten auch arme Menschen auf der Straße und es gebe wohlhabende, die sich eine bessere Versorgung leisten könnten. So sei das auch bei den Tieren. Obwohl ich ansonsten sehr eloquent bin, machen mich solche Haltungen regelmäßig sprachlos.

Samstag, 3.10.2015 ECEBAT

Treffen mit den Vertretern des Vereins EceHayder Devrim Varol, Necla Gürsoy und Ufuk Ünlütürk und die Fahrt zum Internierungslager im Nationalpark. Der Nationalpark ist historisch bedeutsam und beherbergt ein Mahnmal mit den Namen der Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg. Dementsprechend wird dieses Areal von sehr vielen Menschen besucht.

Die Tierschützer berichten, dass sich die Besucher durch die zahlreich in den Wäldern und Straßen lebenden Hunden belästigt fühlten – so sorgten die Besucher dafür, dass die Hunde interniert wurden. Mit viel Überzeugungskraft der Tierschützer wurden die Hunde informell auf ein ehemaliges Militärgelände deportiert.

Das Militärgelände gehört inzwischen zur Nationalpark-verwaltung und ist weiträumig eingezäunt. Rund 150 Tiere leben dort und werden sowohl von einem Mitarbeiter der Behörde als auch von den Tierschützern versorgt. Es gibt aber weder fließend Wasser noch Strom und auch keine winter- und wetterfesten Unterkünfte für die Tiere. Eine gut geeignete Bunkeranlage dürfen sie nicht nutzen.

Futtermittel werde von der Behörde zur Verfügung gestellt, aber keine Medizin oder ärztliche Versorgung. Dafür habe die Behörde kein offizielles Budget, hieß es.

Unter den Hunden befinden sich viele unversorgte Jungtiere. Insbesondere Impfung und die Behandlung gegen Parasiten seien wichtig. Auch sind viele Tiere noch nicht kastriert. Mit den Tierschützern haben wir die aktuelle Lage besprochen. Nach Möglichkeit werde ich einen Spendenaufruf bei Stiftungen etc… starten, um Geld für Materialkosten zum Bau von Hütten zu sammeln.

Nachtrag: Aber bevor ich hier reagieren konnte haben die Tierschützer nach eigene schnell umsetzbaren Lösungen gesucht, weil der Winter naht und die Tiere jetzt Hilfe brauchen.

Inzwischen haben die Tierschützer die Jungtiere geimpft und gegen Parasiten behandelt und die Materialhütten ausgebessert, um Futter und anderes Material trocken lagern zu können.

Der strenge Winter naht, die Tiere brauchen dringend Hundehütten. Für 30 € können Sie Leben retten!


22.03.2015 - Notfallhilfe in Afyon

Unsere Kassenprüferin Senay Altmann weilt derzeit in Izmir. Aber als Tierschützer sind wir ja nie nur privat unterwegs oder im Urlaub.

 

So erreichte uns dieses Wochenende eine Eilmeldung, dass im Dorf Karabagli in der Region Afyon ein Hund und die betagte Besitzerin in schlimmer Bedrängnis sind. Frau Firdevs war sehr besorgt um ihren Hund, weil es dem Tier immer schlechter ging und sie war mit der Situation völlig überfordert. Eine tierärztliche Versorgung war für sie nicht erreichbar. Der arme Hund, der mehr schlecht als recht von der einsamen kranken Seniorin versorgt wird, leidet stark an Räude. Die Räude ist eine hoch ansteckende parasitäre Hautkrankheit, die von Milben übertragen wird.

 

Senay war sofort bereit, sich auf die lange Fahrt zu machen. Sie fuhr von Izmir nach Kütahya (350 km), um anschließend mit unserm Partner- Tierschutzverein aus Kütahya nach Afyon zu fahren (95 km). Die Tierschützer versorgten das kranke Tier und erklärten der Besitzerin, wie sie die nächsten Behandlungsschritte selbst ausführen kann. Darüber hinaus erhielt sie 20 kg Trockenfutter. Die Tierschützer versprachen, bei nächster Gelegenheit erneut nach ihr und ihrem Hofhund zu schauen.

Senay hat sich bei ihrem Besuch auch die Arbeit des Tierschutzverein Kütahya zeigen lassen. Wir werden, wie im letzten Monat auch, nun regelmäßig die Tierschützer bei ihrer Arbeit in Kütahya und Umgebung unterstützen und freuen uns sehr auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.

 

Allen, die so selbstlos und beherzt, einer hilflosen Seele, ob auf 2 oder 4 Beinen helfen, danken wir von Herzen. Bitte helfen Sie Vehist, damit Vehist helfen kann.

Vielen Dank!

 


14.03.2015 - Tierrettung - Kismet und Cimcime

Es ist vollbracht... Kismet und seine kleine Freundin, die Katze Cimcime sind nun in Braunschweig angekommen. Wir berichteten vielfach von Kismet über unsere Infobriefe. Ihr "Schicksal" sollte es sein, dass Dr. Dammla Sahin sich mit ihrem Verein "Bir Damla yasam" (zu übersetzen mit "Ein Tropfen Leben") um die OP und die Genesung des lieben Hundemädchens gekümmert hat. Kismet lebte bis gestern in Bitlis. Das liegt im Osten der Türkei am Vansee. 

 

Ich habe Kismet und Cimcime und ihre neue Familie kennengelernt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die beiden Flugpaten Shirin Sara und Holger, die selbstlos auf eigene Kosten einen Hin und Rückflug auf sich genommen haben, um die beiden Fellnasen zu holen. Während der langen Reise waren beide entspannt und haben sich sehr liebe verhalten. Cimcime saß während des langen Fluges auf dem Schoß von Shirin. Es berührt mich sehr, wie wenig nachtragend die armen gequälten Seelen uns Menschen gegenüber sind, obwohl so viel Leid erfahren haben.

 

Leider übersteigen die Transportkosten in der Summe unser Budget so früh im Jahr. Die Fluggesellschaft hat für Kismet und Cimcim rund 330 € verlangt. Hinzu kommt die Kosten für Inlandflug und  die Formalitäten mit weiteren rund 300 €. Sie werden mir aber zustimmen, dass jeder Cent gut angelegt ist, wenn Sie die Bilder ansehen. Bitte überlegen Sie, ob Sie mit einer kleinen Sonderspende Vehist helfen könnten, damit die laufende Arbeit nicht darunter leidet. Nochmals allen ein Dankeschön fürs Teilen, Pflegestelle anbieten und das Unterstützen bei dieser Rettungsaktion. Wir vom Vorstand sind glücklich über den erfolgreichen Ausgang.

Jahreshauptversammlung 2015

Am 18.01.2015 fand die Jahreshauptversammlung von unserem Verein Vehist e.V. statt. Der neue Vorstand: 1. Vorsitzender Atilla Sönmez (Dortmund), 2. Vorsitzende Janine Feldmann (Coesfeld) und Schatzmeisterin Heike Böhringer (Dortmund).  1. Kassenprüferin Senay Altmann (Recklinghausen); 2. Kassenprüfer Bertram Böhringer (Wuppertal).

Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde und Unterstützer von VEHIST,
auch im März 2015 haben wir für die Partnerinitiativen in Ankara, Akcay, Candarli, Kirikale, Sincan und Kütahya Tierfutter von insgesamt 690 Kg bestellt und liefern lassen. Dafür haben wir 733.- € bezahlt. Ein herzliches Dankeschön allen Spendern für Ihre Unterstützung, damit VEHIST helfen konnte!

Eine gute Entwicklung gibt es über die kleine Kismet zu berichten. Unser breit gestreuter Hilferuf hat eine Welle des Mitgefühls ausgelöst. Tatsächlich hat sich eine liebe Familie gemeldet, die interesse an Kismet hat. Der Vorstand ist sehr glücklich über diese Entwicklung. Danke für die Verbreitung der Nachricht. Sogar die Dortmunder Presse berichtet darüber (Anlage). Nun wird die kleine Fellnase für den Transport nach Deutschland vorbereitet. Sobald die Formalitäten erledigt sind, werde ich erneut einen Aufruf starten, da Kismet einen Flugpaten benötigen wird.

Bis dahin wünsche ich Ihnen und unseren vierbeinigen Freunden alles Gute!
Herzliche Grüße, Janine Feldman